Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben,“ sagte der Science-Fiction Autor Philip K. Dick einmal. Und auch wenn man nicht an Kapitalismus und Wachstum glaubt ist man von beidem abhängig, denn all das lustige Dekonstruieren wird ebenso von der Arbeit und dem Erfolg anderer finanziert wie Berufsbetroffenheit und die Forderung nach Postwachstumsökonomie. Eine reiche Gesellschaft kann sich Hofnarren leisten und findet es unterhaltsam sie dabei zu beobachten, wie sie glauben, der Gesellschaft, die sie durchfüttert, den Spiegel vorzuhalten. Eine ärmer werdende Gesellschaft wird daran schnell das Interesse verlieren. Sie hat andere Probleme. Die „Woke-Revolution“, die Identitätspolitik, ja, das gesamte Theorienbouquet der Postmoderne sind Ausdruck einer Gesellschaft, die keine materiellen Probleme kennt und um ihre Befindlichkeiten kreist. Das muss man sich leisten können. Und bald wird das nicht mehr der Fall sein.