Arbeiterklasse und Marxmurks
Passend zum Urlaubsende: Als Schüler, zu DDR- Zeiten, als die Oberen Wert auf diese Distinktion legten, gehörte ich herkunftsmäßig nicht zur AK, dann hatte ich einen Beruf gelernt (Baufacharbeiter) und durfte mich dazuzählen, obwohl ich eigentlich per Studium wieder kein Arbeiter mehr war.
Nicht arbeiten zu müssen, war mal das Ziel *hust*.
Heute bin ich stolz darauf, eine "reale" Arbeit zu machen.
"Bei diesem Identitätsmonopoly kauft man die Arbeiterstraße, die Expropriiertengasse und die Proletariatsmeile und bebaut sie gewinnbringend mit Häusern der Erinnerung an kaputt geschuftete Väter, verhärmte Mütter und materielle Not. Am Ende setzt man noch das Hotel „Zum Klassenstolz“ drauf."
Das ist irgendwie die Mischung aus Christen- und Linkstum. Man will zur "privilegierten" Oberschicht gehören, es aber in der Öffentlichkeit nicht zugeben, da spielt man die Unterdrücktenkarte.
Dabei haben sich die Verhältnisse inzwischen so sehr gewandelt, daß die alten marxistischen Unterscheidungen sowieso nicht mehr zutreffen. Heute ist Marx nur noch Murks. (Außerdem hat er seine Dialektik bei Hegel geklaut, da fing der Murks schon an...)
Die "soziale Herkunft" der Eltern (Arbeiter / Bauern / Intelligenzler) war im Klassenbuch vermerkt. Wer kein "A" vorweisen konnte, hatte bei der Bewerbung auf die Penne die schlechteren Karten. (Begründung: "Wir wollen, daß keine Akademikerdynastien entstehen.")
Was übrigens nicht heißt, daß Arbeiterkinder irgendwas hinterhergeschmissen kriegten.
A oder B, natürlich.