Erfurt und die Katholische Mafia

Noch mal zu den Leserbriefen bei Fefe: da gibt es jetzt noch einen, bei dem man zwar bei "Nazibauer" eigentlich gleich auf zu lesen hören will, aber da ist was dran: 

"Alle Leserbriefe haken aber an einem weiteren Datenpunkt:
Landespolitik und Mittelvergabe in den 90ern nach der Wende unter der CDU. Richtig ist: fast die gesamte Kohle ist nach Erfurt und direkte Nachbarschaft gegangen.

Weimar und Jena sind genauso abgesoffen wie Gera, Suhl, Nordhausen, Altenburg, Greiz, Schleiz. (...)

Das Problem am Ende sind die Erfurter, die schön die Kohle bei sich vergraben haben. Erfurt ist aber auch nicht Thüringen, sondern Mainzer Erzbistum. Das ist ein Datenpunkt da sind sich (fast) alle Thüringer einig. Und maßgeblich verantwortlich für die ganze Lage, die Argumentation, das vorgeblich "abgehängt sein" ist die Politik der CDU vom 08.11.1990 bis 05.12.2014."

Das kann ich bestätigen, ich war dabei. Auf den Punkt gebracht durch Ludwig Große 1990: "Vergessen Sie alles, was wir besprochen haben. Die katholische Mafia hat die Staatskanzlei übernommen." 

Hintergrund: Es gab einst eine Kampagne "Katholiken in die CDU!" D.h., die oben erwähnte Politik der CDU war die Politik der katholischen Eichsfelder (eine kleine Minderheit im nordwestlichen Thüringen, die hatten die Partei in der Hand) gemeinsam mit den West- CDU- Importen. Die haben dann ihr Hinterzimmerding gemacht, während die Bürgerrechtler der Ersten Stunde in die Röhre guckten.

Und, ja: Erfurt war eine eher unbedeutende Stadt, groß, aber ohne irgendwas Interessantem. Sie hatten eine Pädagogische Hochschule mit zweifelhaftem Ruf (EDIT: und eine medizinische Fachschule), und das war's weitgehend. Auf deren Ruinen wurde die Uni wiedergegründet, was von Zeitgenossen als lächerlich abgetan wurde.

Erfurt wurde auf Teufel komm raus aufgepimpt, zulasten des Landes. Das haben die Anderen noch im Gedächtnis, das erklärt u.U. ein bissel was...